
9 Igelburgen für Südkamen
Naturschutz ist kinderleicht
Igel sind nicht nur außerordentlich drollige Gartenbewohner, die kleinen Räuber besitzen zudem eine außerordentlich wichtige Rolle im Ökosystem. Doch ihre Lebensräume schwinden: der Straßenverkehr, der Wunsch nach Ordnung und Sauberkeit in Gärten und in der Stadt, der Einsatz von Fadenschneidern und Mährobotern sowie Pestizide lassen die kleinen Stachler zunehmen verschwinden. Nicht ohne Grund ist der Igel daher nach Bundesnaturschutzgesetz eine besonders geschützte Tierart.
Umso wichtiger ist es also, dass der Igel als nachaktives Tier stärker in unser Bewusstsein gerufen wird. Hierzu haben die Stadt Kamen gemeinsam mit den Heimatfreunden Südkamen ein Projekt ins Leben gerufen. An insgesamt 9 Stellen haben die Heimatfreunde Igelburgen im Stadtteil Südkamen errichtet. Dies geschah gemeinsam mit den Kindern der Südschule, den Kitas St. Christopherus und Unter dem Regenbogen sowie mit Kindern der Fridtjof-Nansen-Realschule und der Gesamtschule. Eine Igelburg besteht aus rund 23 Pflastersteinen und soll dem Igel als sicherer Unterschlupf dienen und im besten Fall auch für den Winterschlaf genutzt werden. Für die Bauten benutzten die Heimatfreunde Pflastersteine vom Bauhof der Stadt Kamen. Als Abdeckung dient eine Holzplatte, die mit Teerpappe vor der Witterung geschützt wird. Diese wurden von Peter Beck und Arthur Kleinert von den Heimatfreunden vorab zusammengebaut. „Wir freuen uns sehr, mit der Aktion so viele Kinder in der Stadt erreichen zu können“, so Peter Resler von den Heimatfreunden Südkamen, „damit können wir zeigen, wie kinderleicht Naturschutz im Alltag sein kann.“ Alle Kinder bekamen von den Heimatfreunden Südkamen außerdem spannende und lehrreiche Informationen rund um den Igel an die Hand. Im „kleine Igel ABC“ der Stadt Kamen ist alles zusammengefasst, was man über Igel wissen muss, um ihnen helfen zu können.
Wenn auch sie diesen kleinen Sympathieträgern etwas Gutes tun möchten, lassen Sie in Ihrem Garten wilde Ecken, wo die Igel als Insektenfresser Nahrung und Rückzugsorte finden. Geben Sie Acht bei Gartenarbeiten und schauen Sie insbesondere unter Hecken nach, bevor sie mit großem Werkzeug Rückschnitte vornehmen oder Gestrüpp entfernen. Lassen sie ihren Mähroboter niemals nach Einbruch der Dämmerung fahren und verzichten Sie unbedingt auf den Einsatz jeglicher Pestizide. Die Fellnasen freuen sich über kleine Durchlässe in Zäunen, denn sie verfügen über eine detaillierte innere Landkarte, auf der sie sich Wege, Wasser- und Nahrungsquellen außerordentlich gut merken können. Dabei sind Igel sehr dankbar für Wasserschälchen sowie Ausstiegshilfen bei Teichen und Pools.
Hiermit bedankt sich die Stadt Kamen bei Peter Resler, Peter Beck und Arthur Kleinert (Heimtfreunde Südkamen) für die tatkräftige Umsetzung der Aktion. Bei Frau Wethmar (Kita St. Christopherus), Frau Oeste (Kita Unter dem Regenbogen), Frau Mertens (Südschule), Frau Quellenberg (Fridtjof-Nansen-Realschule), Herr Vogt und Herr Jäschke (Gesamtschule) sowie bei Frau Weingärtner (Kleingartenverein Schöner Fleck) für die aktive Unterstützung der Aktion. Gemeinsam können wir so über 100 Kinder im Alter zwischen 4 und 15 Jahren für Natur- und Umweltschutz begeistern.
Foto: Maxikinder der Kita Unter dem Regenbogen mit Peter Beck und Arthur Kleinert von den Heimatfreunden Südkamen