Bergmannsskulptur Heitsch
Friedrich Heitsch (1900 – 1971)
Friedrich „Fritz“ Heinrich Heitsch, geb. am 23.06.1900 im heutigen Wuppertal-Elberfeld, verstorben am 28.01.1971, war Sohn des Bildhauers und Kunstpädagogen Louis Heitsch (24.12.1866 – 29.12.1921).
Nach dem Besuch der Realschule Wuppertal-Elberfeld von 1906 bis 1914 war er zunächst kaufmännischer Lehrling, dann in der Landwirtschaft und von 1923 bis 1945 im Bergbau tätig. Seit 1922 SPD-Mitglied wurde er in der NS-Zeit aus politischen Gründen im Zuchthaus Wittlich/Mosel und im Lager Schönhausen (Bergkamen) inhaftiert. Aus dieser Zeit resultierte eine Lungentuberkulose.
Nach dem 2. Weltkrieg war Heitsch zunächst in der Gemeinde Werries als Bürgermeister, danach als Amtsbürgermeister in Rhynern tätig.
Von Oktober 1946 bis April 1948 war er persönlicher Sachbearbeiter des Landrates Hubert Biernat, der ihm neben einer uneingeschränkten Hilfsbereitschaft gegen jedermann und weithin großer Beliebtheit, durch seine Bürgermeistertätigkeit gute allgemeine Kenntnisse in der Verwaltung bestätigte und der Stadt Kamen empfahl.
Zunächst auf ein Jahr zur Probe gewählt, wurde er dann für 12 Jahre als Stadtdirektor von Kamen gewählt und 1961 für weitere 12 Jahre wiedergewählt, bis er 1965 pensioniert wurde.
In seiner Zeit als Stadtdirektor konnte er Kamen durch die schwierige Nachkriegszeit leiten und die Modernisierung, die Infrastruktur und den Ausbau des Schulsystems vorantreiben. Nebenbei war er Vorsitzender des Deutschen Städtebundes im Regierungsbezirk Arnsberg.
Trotz seines Vaters war er künstlerisch ein Autodidakt und betrieb langjährige Privatstudien, die auch allgemein Anerkennung fanden. Seine naturalistischen Werke aus Mergelton stellen Bergleute, seinen Sohn, eine Bäuerin, eine Mutter und ähnliche Motive dar.
1970 nahm er an der Ausstellung „Aus der Arbeitswelt des Bergmannes“ in der Städtischen Galerie Sohle 1 in Bergkamen teil und bereits 1948 wurde die hier im Foyer ausgestellte Skulptur bei der 700-Jahr-Feier der Stadt Kamen gezeigt.
Fritz Heitsch war Vater zweier Söhne. Werner Heitsch (1929 – 2012) war wie sein Vater in der Kommunalpolitik Kamens aktiv. Sein jüngerer Sohn Klaus Heitsch (1940 – 2021) war Unternehmer und stiftete einige Skulpturen.
Die Nachlassverwalter Stefan Milk und Andreas Wegmann haben dieses Werk und eine weitere Bergmannsplastik im Technopark den Bürgerinnen und Bürgern von Kamen zur Verfügung gestellt.