
10 Igelburgen für Südkamen - Naturschutz ist kinderleicht
Igel sind nicht nur außerordentlich drollige Gartenbewohner, die kleinen Räuber besitzen zudem eine außerordentlich wichtige Rolle im Ökosystem. Doch ihre Lebensräume schwinden: der Straßenverkehr, der Wunsch nach Ordnung und Sauberkeit in Gärten und in der Stadt, der Einsatz von Fadenschneidern und Mährobotern sowie Pestizide lassen die kleinen Stachler zunehmend verschwinden. Nicht ohne Grund ist der Igel daher nach Bundesnaturschutzgesetz eine besonders geschützte Tierart.
Umso wichtiger ist es also, dass der Igel als nachtaktives Tier stärker in unser Bewusstsein gerufen wird. Hierzu haben die Stadt Kamen gemeinsam mit den Heimatfreunden Südkamen ein Projekt ins Leben gerufen. An insgesamt zehn Stellen werden die Heimatfreunde in den nächsten Wochen Igelburgen im Stadtteil Südkamen errichten. Dies geschieht gemeinsam mit den Kindern der Südschule, den Kitas St. Christopherus, Abenteuerland und Unter dem Regenbogen sowie mit Kindern der Fridtjof-Nansen-Realschule und der Gesamtschule. Eine Igelburg besteht aus rund 23 Pflastersteinen und soll dem Igel als sicherer Unterschlupf dienen. Im besten Fall kann sie auch für den Winterschlaf genutzt werden. Für die Bauten benutzen die Heimatfreunde Pflastersteine vom Bauhof der Stadt Kamen. Als Abdeckung dient eine Holzplatte, die mit Teerpappe vor der Witterung geschützt wird. Diese wurden von Peter Beck und Arthur Kleinert von den Heimatfreunden vorab zusammengebaut. Der Verein hat sich mit dem Projekt erfolgreich um Fördermittel aus dem Heimatfonds beworben. „Wir freuen uns sehr, mit der Aktion so viele Kinder in der Stadt erreichen zu können“, so Peter Resler von den Heimatfreunden Südkamen. „Damit können wir zeigen, wie kinderleicht Naturschutz im Alltag sein kann.“ Alle Kinder bekommen von den Heimatfreunden Südkamen außerdem spannende und lehrreiche Informationen rund um den Igel an die Hand. Im „kleine Igel ABC“ der Stadt Kamen ist alles zusammengefasst, was man über Igel wissen muss, um ihnen helfen zu können.
Wer den kleinen Sympathieträgern etwas Gutes tun möchte, lässt in seinem Garten wilde Ecken, wo die Igel als Insektenfresser Nahrung und Rückzugsorte finden. „Geben Sie Acht bei Gartenarbeiten und schauen Sie insbesondere unter Hecken nach, bevor sie mit großem Werkzeug Rückschnitte vornehmen oder Gestrüpp entfernen. Lassen Sie ihren Mähroboter niemals nach Einbruch der Dämmerung fahren und verzichten Sie unbedingt auf den Einsatz jeglicher Pestizide“, so Stefanie Haake von der Stadt Kamen. Die Fellnasen freuen sich über kleine Durchlässe in Zäunen, denn sie verfügen über eine detaillierte innere Landkarte, auf der sie sich Wege, Wasser- und Nahrungsquellen außerordentlich gut merken können. Dabei sind Igel sehr dankbar für Wasserschälchen sowie Ausstiegshilfen bei Teichen und Pools. „Im Igel ABC finden Sie außerdem ausführliche Informationen darüber, was bei einer Igelfütterung zu beachten ist, wenn Sie den Igeln mit Blick auf den kommenden Winter helfen wollen,“ so Haake.
Hier finden Sie das vollständige Igel ABC sowie den
Bauplan der Igelburg „Südkamen“. Rückfragen beantwortet Stefanie Haake unter 02307 148-2660 bzw. per Mail an
Die Stadt Kamen bedankt sich bei Peter Resler, Peter Beck und Arthur Kleinert (Heimatfreunde Südkamen) für die tatkräftige Umsetzung der Aktion, ebenso bei Frau Wethmar (Kita St. Christopherus), Frau Oeste (Kita Unter dem Regenbogen), Frau Geier (Abenteuerland), Frau Mertens (Südschule), Frau Quellenberg (Fridtjof-Nansen-Realschule), Herrn Vogt und Herrn Jäschke (Gesamtschule) sowie bei Frau Weingärtner und Frau Krüger (Kleingartenverein Schöner Fleck) für die aktive Unterstützung. „Gemeinsam können wir so über 100 Kinder im Alter zwischen 4 und 15 Jahren für Natur- und Umweltschutz begeistern“, sagt Stefanie Haake.
Foto: Maxikinder der Kita Unter dem Regenbogen mit Peter Beck und Arthur Kleinert von den Heimatfreunden Südkamen