Mobilitätsbefragung 2024
Nach der letzten Befragung aus dem Jahr 2012 hat die Stadt Kamen im Jahr 2024 erneut insgesamt 5.800 zufällig ausgewählte Haushalte angeschrieben, um an der neuen Mobilitätsbefragung teilzunehmen.
Nahezu 1.200 Personen haben an der Befragung teilgenommen, was eine aussagekräftige Datengrundlage für die Verkehrsplanung in Kamen schafft. Die Ergebnisse helfen den Verantwortlichen, die zukünftige Verkehrsplanung, wie z. B. die Erstellung des SUMP, und die Entwicklung des Mobilitätsverhaltens seit der letzten Befragung zu bewerten. Wichtige Fragen waren dabei unter anderem: Wie oft sind die Menschen unterwegs? Welche Verkehrsmittel nutzen sie? Wie weit sind die Wege?
An einem normalen Werktag werden durchschnittlich 3,3 Wege und Fahrten pro Person unternommen. Jeder Weg dauert im Mittel 24 Minuten; dabei werden im Schnitt 9,3 km zurückgelegt. Pro Tag werden insgesamt etwa 85 Minuten für Ortsveränderungen aufgewendet.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Mobilitätsverhalten in Kamen in den letzten 12 Jahren weitgehend konstant gehalten hat, mit einer leichten positiven Tendenz bei der Nahmobilität. Der Fußverkehrsanteil am Verkehrsaufkommen ist auf 20 % gestiegen, während der Auto- und ÖPNV-Anteil gesunken ist. Der Radverkehrsanteil ist konstant bei 13 % geblieben. Um den Radverkehr zu fördern, sind in den kommenden Jahren weitere Maßnahmen nötig, zum Beispiel der Ausbau der Radinfrastruktur.
83 % der Haushalte besitzen mindestens ein Fahrrad, wobei 45 % der Haushalte über Elektrofahrräder verfügen. Dies könnte dazu beitragen, dass mehr Menschen das Fahrrad für längere Strecken nutzen. Ein großer Anteil der Wege beträgt weniger als 5 Kilometer, was viel Potenzial bietet, den Gebrauch von Autos zu reduzieren. Wenn nur jeder fünfte Weg unter 5 km nicht mit dem Auto, sondern mit dem Rad oder zu Fuß erledigt wird, würde der Autoanteil am Modal Split um ca. 2 Prozentpunkte sinken.
Rund 33 % der Wege der Einwohnenden der Stadt Kamen werden zu Versorgungszwecken (private Erledigung: 16 %, Einkauf für den täglichen Bedarf: 15 %, Einkauf für den langfristigen Bedarf: 2 %) zurückgelegt. Mehr als ein Viertel der Wege sind Freizeitwege (27 %) und ein gutes Fünftel Wege zum oder vom Arbeitsplatz (22 %). Weitere 4 % entfallen auf Wege für dienstliche Zwecke. Einschließlich der Ausbildungswege zur Schule oder Hochschule (9 %) stehen somit mehr als ein Drittel der Wege im Zusammenhang mit der Erwerbstätigkeit der Personen (35 %). Hinzu kommen Wege zur Begleitung von Personen bzw. das Bringen oder Abholen von Personen, die rund 5 % aller Wege ausmachen.
Das deutschlandweite Ticket hat den ÖPNV günstiger gemacht, was zu einer stärkeren Nutzung führen könnte. Der veröffentlichte Bericht der Mobilitätsbefragung bietet wichtige Vergleichsmöglichkeiten und unterstützt die Planung zukünftiger Maßnahmen.
Die Ergebnisse können in der Lang- und Kurzfassung auf der Stadtplanungsseite der Stadt Kamen abgerufen werden.