Pflegeleichte Stauden für kommunale Beete in der Bahnhofstraße
22.12.2025
Kamen. Die Pflanzbeete entlang der Bahnhofstraße, die derzeit noch wie lieblose Kiesgruben aussehen, werden sich schon im nächsten Frühjahr komplett verwandeln. Der städtische Bauhof hat insgesamt rund 500 Stauden, Halbsträucher und Zwiebeln in den 11 Beeten gepflanzt. Bei der Auswahl haben sie sich für 17 unterschiedlich Pflanzen entschieden, die besonders unseren heimischen Insekten Nahrung und Lebensraum bieten werden. Von März bis Oktober werden sich Bürgerinnen und Bürger an der abwechslungsreichen Blühpracht erfreuen können und das ist auch genau der Zeitraum, in dem dort Wildbienen, Schmetterling und Käfer Nahrung finden werden.
Die Bepflanzung wurde mit Hilfe von Natura DB geplant, wodurch interessante Daten über den Wert für Insekten und Vögel ermittelt werden konnten. Die Software benennt den ökologischen Wert einer Pflanze, indem sie Verknüpfungen zur Tierwelt herstellt. Laut Natura DB profitieren insgesamt 208 Tiere von der ausgewählten Bepflanzung, darunter Wildbienen, Schmetterlinge, Raupen, Schwebfliegen und Käfer. Insgesamt 15 auf eine bestimmte Pflanze spezialisierte Wildbienen werden sich über die Auswahl freuen und 10 spezialisierte Schmetterlingsraupen freuen sich auf ihre ganz persönliche Raupenfutterpflanze. Die Samenstände der Staudenbeete werden über den Winter nicht abgeschnitten. Damit werden Sie Vögeln in der kalten Jahreszeit eine wichtige Nahrungsquelle sein. Zudem brauchen Insekten die Vegetation und insbesondere die Pflanzenstängel zum Überwintern. Mit Blick auf das Insektensterben ist dies ein entscheidender Schritt in Richtung Naturschutz.
Doch nicht nur im Hinblick auf die Insekten hat der Bauhof Weitsicht bewiesen. Der Klimawandel stellt mit steigende Temperaturen und abnehmende Niederschlagsmengen ganz neue Anforderungen an eine städtische Bepflanzung. Die ausgewählte Vegetation soll darauf eine Antwort liefern. Sie ist trockenheitsresistent und liebt durchlässige mit Steinen durchsetzte Böden. Der Kies dient an dieser Stelle als mineralischer Mulch. Schon nach einer Vegetationsperiode wird der Bewuchs so dicht sein, dass der Kies kaum noch sichtbar sein wird. Zudem verhindert er den übermäßigen Wuchs von unerwünschten Beikräutern, wodurch der Pflegeaufwand insgesamt sehr gering ist.
Nachdem die GSW die Bauarbeiten in Sachen Fernwärme abgeschlossen hat, möchte sich die Stadt Kamen nun herzlich dafür bedanken, dass die GSW den Schritt in Sachen Biodiversität mitgegangen ist und die ökologisch wertvolle Ersatzbepflanzung finanziert hat.
