Stadt Kamen - Pressemitteilungen

Interkulturelle Woche in Kamen zu Ende gegangen

06.10.2025

Interkulturelle Woche in Kamen zu Ende gegangen

Kamen. Die diesjährige interkulturelle Woche in Kamen ist an diesem Wochenende zu Ende gegangen. Den Abschluss bildete wie immer der Tag der offenen Moschee am Freitag, dem 3. Oktober – dem Tag der Deutschen Einheit. Auch nicht-muslimische Gäste waren herzlich eingeladen, sich die beiden Moscheen in Kamen einmal von innen anzuschauen. Alle Interessierten wurden freundlich mit Tee und Gebäck begrüßt.

Der sonnige Auftakt der interkulturellen Woche 2025 startete am Samstag, den 20. September in der Fußgängerzone von Kamen, mit einer Begrüßung durch Bürgermeisterin Elke Kappen. Im Schatten der großen Platane gab es im Anschluss ein bunt gemischtes Musikprogramm vom Kinderchor der Diesterweg Grundschule, dem Kamener Chorleiter und Komponisten Reinhard Fehling, Dimitri Demchenko von der Musikschule und dem Liedermacher Andy C. aus Kamen. Dazwischen sorgte Ferit Altas vom Jugendkulturcafé als DJ mit interkultureller Musik für eine schöne Stimmung.  Beim internationalen Buffet haben die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen sich selbst übertroffen: ob würzige Salate und Teigtaschen oder süße Kuchen und Naschereien – die Besucher konnten sich durch verschiedene Geschmacksrichtungen aus aller Welt probieren.

Da die Interkulturelle Woche traditionell am Welt-Kindertag eröffnet wird, hatten die Bildungsstätte Familienbande und das offenen Atelier Kamener KunsTraum besonders für die jüngeren Gäste ein buntes Angebot zum Zeichnen und Basteln vorbereitet. So wurden von einigen Kindern kleine Stoffbeutel verziert und mit Lavendel gefüllt. Andere konnten mit den gestellten Profistiften erste Manga-Versuche probieren. Beliebt wie jedes Jahr war das Kinderschminken.  Die Erwachsenen kamen an diesem Tag ins Gespräch mit den ehrenamtlichen Organisatoren vom Bündnis #Vielfalt verbindet Kamen: Pro Mensch e.V., Zivilcourage für Kamen, Omas for Future, Vertretern des Integrationsrates und anderen. Die vielen engagierten Menschen in unserer Stadt hatten wieder mit Herz und Hand den Platz unter der großen Platane zu einem Ort der Begegnungen gemacht.

Die nächste Veranstaltung der IKW war die Lesung „Wenn Hoffnung dein Zuhause ist “ am Sonntag, 21. September in der Stadtbücherei Kamen. Die Kamener Autoren Bilitis Naujoks und Bernhard Büscher, beide sind Mitglieder im PEN Deutschland, sowie Schriftsteller und Maler Gerd Puls aus Heeren lasen Auszüge aus ihren Büchern zum Thema Flucht und Vertreibung.

Beim Offenen Treff für ukrainische Geflüchtete und Gäste am 23. September im evangelischen Gemeindehaus spielte das Musiker-Ehepaar Mariia und Dimitri Demchenko traditionelle Musik aus der Ukraine. Beide Profi-Musiker unterrichten inzwischen an der Musikschule Kamen, er das Akkordeon und sie das ukrainische Zupfinstrument Bandura – die ukrainische Lautenzither. Zum Ende des Konzertes waren die anwesenden ukrainischen Besucher sogar zum Mitsingen eingeladen.

Eine weitere Lesung „zwischen Dystopie und Utopie“ fand dann am Donnerstag, dem 25. September in der VHS Kamen Heeren statt. Poesie, Literatur, Flucht und Heimat, Schmerz, Liebe und Hoffnung – all das konnten die Besucher bei dieser Veranstaltung erleben. Die Autor*innen Stella Gaitano und Mubeen Khishany des Writers in Exile Programms von PEN Deutschland sowie Menschenrechts-Aktivist Lesker Acar haben die meist autobiografischen Texte in ihrer Heimatsprache vorgetragen, anschließend wurden sie von den Veranstaltern ins Deutsche übersetzt.

Der Künstler Burhan Isaa erzählte ebenfalls mit Hilfe eines Übersetzers etwas zu seinen farbintensiven Bildern. Er hat sich in seiner neuen Heimat Kamen dem Künstlerbund Schieferturm angeschlossen.

Die Künstler*Innen, die ihre Heimat, die mal Irak, Kurdistan, Syrien und Südsudan verlassen mussten, haben den Abend mit ihren Geschichten, mit ihren Worten und mit ihren Bildern, zu einem tief berührenden Ereignis werden lassen.

Mit dem Café International am Sonntag, dem 28. September hatten die Initiativen Pro Mensch und Zivilcourage gemeinsam für die rund 80 Gäste einen Vormittag voller Begegnung und Freundschaft geschaffen. Menschen aus aller Welt haben sich im Freizeitzentrum Lüner Höhe ausgetauscht, gelacht und neue Verbindungen geknüpft. Wie immer hatte auch an diesem Sonntag die Gäste und das Team Kochen International ein wunderbares internationales Buffet gezaubert, das keine Wünsche offenließ: vom süßen Bananenbrot bis hin zu würzigem Couscous. 

Besonders gefreut haben sich alle über die musikalische Begleitung, die das Café zu etwas ganz Besonderem gemacht hat. Flötistin Ina Herkenhoff, Dozentin der Musikschule Kamen, spielte mit der Cellistin Laila Kirchner eine Mischung aus klassischer und traditioneller Musik.

Vor 10 Jahren fand das erste Café International statt – und es ist bis heute das Herzstück des ehrenamtlichen Engagements von Pro Mensch und Zivilcourage, um die Menschen in Kamen mit unterschiedlicher Herkunft zusammen zu bringen.

Die diesjährige interkulturelle Woche hat mit den genannten und gut besuchten Veranstaltungen einmal mehr gezeigt, wie bunt und herzlich unsere Stadtgesellschaft ist.