Alter Markt: Stadt setzt konsequent Maßnahmen um
04.09.2024
Kamen. Der Alte Markt hat für die Kamenerinnen und Kamener eine große Bedeutung: Mit seiner Gastronomie ist er Herzstück der Innenstadt und Kamens gute Stube. Umso bedauerlicher ist es, dass es in diesem Bereich seit geraumer Zeit immer wieder zu erheblichen Zwischenfällen und Verstößen gegen die öffentliche Ordnung kommt. Die Stadt Kamen nimmt die Situation sehr ernst – und reagiert, indem sie unter anderem deutlich den Einsatz von Ordnungskräften in dem Bereich verstärkt hat. Vor allem an den Wochenenden sind die Kräfte bis in die späten Abendstunden auf dem Marktplatz präsent, bestätigen Bürgermeisterin Elke Kappen und die zuständige Beigeordnete Hanna Schulze. Darüber hinaus weiten Stadt und Polizei ihre gemeinsamen Streifengänge aus.
Bürgermeisterin Elke Kappen ist die Bedeutung der Geschehnisse auf dem Alten Markt für die Bürgerinnen und Bürger sehr bewusst: „Viele möchten sich auf dem Alten Markt ungestört aufhalten, um mit Familie und Freunden schöne Stunden zu verbringen.“ Eng verbunden ist diese Rolle des Alten Marktes mit der Bedeutung des Brunnens, der von Gregor Telgmann entworfen wurde und als Ort der Begegnung konzipiert ist. „Es kann nicht sein, dass Familien mittlerweile einen Bogen um den Brunnen machen müssen“, sagt Kappen.
Die Stadt Kamen hat aus diesem Grund in der letzten Zeit zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht, um Verstöße gegen die öffentliche Ordnung zu ahnden und zu verhindern. Diese gingen wiederholt von der sogenannten „Trinkerszene“ aus, die sich vor allem rund um den Brunnen aufhält. Mit der Erhöhung der Präsenz der Ordnungskräfte direkt vor Ort verspricht sich die Stadtverwaltung eine spürbare Verbesserung – zumal der Effekt dieser Präsenz mit weiteren Schritten verstärkt wird. Durch diese können Verstöße gegen die ordnungsbehördliche Verordnung, die der Rat der Stadt Kamen im vergangenen Jahr noch einmal an die Situation angepasst hatte, stärker geahndet werden. Die Verordnung untersagt es unter anderem, sich in Fußgängerzonen, verkehrsberuhigten Bereichen, sowie auf allen öffentlichen Plätzen zum Genuss alkoholischer Getränke oder anderer Rauschmittel aufzuhalten – wenn hierdurch öffentliche Einrichtungen, wie in diesem Fall etwa Sitzbänke, dem Gemeingebrauch und damit ihrer Zweckbestimmung entzogen werden. Auch darf sich an diesen Plätzen nicht aufhalten, wer erkennbar berauscht ist – etwa durch Alkohol oder andere berauschende Mittel.
Mit den Regelungen, die die Verordnung zur Verfügung stellt, sieht sich die Stadt gut aufgestellt. „Wir setzen die Verordnung samt dem Bußgeldkatalog konsequent und frühzeitig um“, betont Beigeordnete Hanna Schulze.
Dies ist ein wesentlicher Punkt: Die Ansprache der Ordnungskräfte beschränkt sich nicht darauf, Verstöße zu ahnden. Es geht auch darum, mit den betroffenen Personen frühzeitig ins Gespräch zu kommen, sie auf die häufig problematische Situation hinzuweisen. Sobald dies Jugendliche betrifft, geschieht dies unter der Einbeziehung von Streetworkern, berichtet die Bürgermeisterin. Bei Minderjährigen erfolgt die Ansprache in enger Absprache mit dem Jugendamt. Darüber hinaus ist die Stadt mit Sozialverbänden im Austausch, um Betroffenen zielgerichtete Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten. „Wer Hilfe in Anspruch nehmen möchte, soll diese auch bekommen“, so die Bürgermeisterin. Vielfach sei dies erfolgreich gewesen, so die Bürgermeisterin. Manchmal eben aber auch nicht. „Es gibt immer Menschen, die man nicht erreichen kann“, berichtet Kappen. An diesen Stellen greifen Maßnahmen des Ordnungsrechtes wie Platzverweise bin zu Bereichsbetretungsverboten, wie sie zuletzt von der Polizei ausgesprochen wurden. „Wir haben in der Vergangenheit vieles getan“, sagt die Bürgermeisterin.
Personell ist der kommunale Ordnungsdienst mit fünf Kräften mittlerweile entsprechend ausgestattet. Die Anlaufstelle des Ordnungsdienstes direkt am Alten Markt vereinfacht zudem die räumliche Präsenz der Einsatzkräfte ganz erheblich. Diese werden in den kommenden Wochen ihr Augenmerk darüber hinaus verstärkt darauf richten, dass örtliche Gewerbetreibende wie etwa Kioske oder Trinkhallen keinen Alkohol an Personen verkaufen, die diesen in Sichtweite der Verkaufsstelle konsumieren. Die Stadt ist zuversichtlich, mit diesen Maßnahmen spürbare Effekte zu erzielen: „Wir möchten, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger auf dem Alten Markt wohl fühlen und ihn als Platz des Miteinanders wahrnehmen“, so Bürgermeisterin Elke Kappen. Darüber hinaus verfolgt die Stadt weiter das Ziel, den Marktplatz zu sanieren, umzugestalten und hierdurch für alle Nutzergruppen attraktiver zu machen. Hierzu hofft sie im Jahr 2025 auf Städtebau-Fördermittel vom Land NRW, die sie zuletzt nicht erhalten hat.