Containeranlage im Hemsack erhält neue Zukunft: Unterstufe der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule zieht 2026 nach Kamen
13.11.2025 - aktualisiert am 13.11.2025 - 15:40
Kamen. Was drei Jahre lang eine Übergangslösung für die AWO-Kita „Flohkiste“ war, wird nun zur dringend benötigten Entlastung für eine Förderschule: Die Containeranlage im Hemsack bekommt eine neue Funktion – und sorgt damit bei der Stadt Kamen, dem Kreis Unna und der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule Bergkamen gleichermaßen für Erleichterung.
Mit dem Umzug der Kita in ihren Neubau an der Seseke zu Beginn des Jahres 2026 werden die 72 Module mit rund 1.085 Quadratmetern Fläche frei. Ab April sollen dort rund 90 Kinder der Unterstufe der Förderschule aus Bergkamen unterrichtet werden – begleitet von etwa 25 Lehr-, Betreuungs- und Unterstützungskräften.
Die Förderschule an der Königslandwehr in Bergkamen stößt seit Monaten an ihre Grenzen: 350 Schülerinnen und Schüler besuchen die Einrichtung, vorgesehen sind eigentlich 260. Gleichzeitig steht eine umfassende Sanierung an. „Unsere Schule hat ihre Kapazitäten überschritten. Der Umzug schafft dringend benötigte Freiräume für die baulichen Arbeiten“, erklärt Schulleiterin Ursula Landskron.
Die Stadt Kamen hatte nach Prüfung eigener Bedarfe schnell signalisiert, dass die Container für eine weitere Kita-Nutzung nicht benötigt werden. Stattdessen stellte sie den Kontakt zum Kreis Unna her, der als Träger der Schule umgehend Interesse anmeldete. Innerhalb weniger Wochen stand die Entscheidung fest.
Für Bürgermeisterin Elke Kappen ist die Vereinbarung ein Glücksfall: „Wir freuen uns, dass die Anlage weiter sinnvoll genutzt wird und wir dem Kreis Unna in einer sehr herausfordernden Phase verlässlich zur Seite stehen können. Das ist eine echte Win-Win-Situation.“ Der zuständige Kreis-Dezernent Sven Brüggenhorst bestätigt die positive Einschätzung: „Der Standort passt hervorragend. Wir müssen nur wenige Anpassungen vornehmen. Sonst hätten wir uns komplett neu aufstellen müssen.“
Übernommen werden sollen unter anderem Mobiliar, Küche und große Teile des Außengeländes. Der Kreis befindet sich hierzu in „guten und konstruktiven Gesprächen“ mit der AWO und dem Eigentümer. Parallel wird geprüft, ob die Anlage gekauft oder angemietet wird.
Die Schulleiterin zeigt sich ebenfalls zufrieden: „Hier ist alles optimal. Die Räume ermöglichen Differenzierung, ruhige Lernzonen und Kleingruppenarbeit. Auch unser Kollegium und die Betreuungskräfte sind sehr angetan.“ Besonders das Außengelände bezeichnet Landskron als „großen Gewinn“, da es vielfältige Bewegungsangebote erlaubt – ein wichtiger Baustein im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.
Der Umzug ist für Mitte April 2026 geplant. Notwendig sind lediglich kleinere bauliche Maßnahmen, etwa an der Zaunanlage und den Sanitärbereichen. Die Betreiberfirma wurde bereits über die Folgelösung informiert. Die Nutzung der Anlage wird voraussichtlich drei bis vier Jahre dauern – solange, bis die Arbeiten in Bergkamen-Heil abgeschlossen sind.
