Nach Corona: Partnerschaften blühen wieder auf
Die Corona-Pandemie beeinträchtigte in den vergangenen Monaten nicht nur das öffentliche Leben, sondern auch den persönlichen Austausch im Rahmen der Städtepartnerschaften: Über eineinhalb Jahre mussten Treffen und Gespräche digital stattfinden. Jetzt konnte die Stadt Kamen endlich wieder Besucher aus Montreuil-Juigné (Frankreich) und Bandirma (Türkei) begrüßen. Für Bandirmas Bürgermeister Tolga Tosun war dies zugleich der Antrittsbesuch in Kamen.
Es war vom ersten Moment an deutlich zu spüren: Die Freude über die Möglichkeit, sich endlich wieder persönlich zu begegnen, war bei allen Beteiligten groß. Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen und ihre Gäste um Bürgermeister Benoit Cochet aus Montreuil-Juigné und Tolga Tosun führten viele intensive Gespräche und tauschten sich aus über die aktuellen Entwicklungen in Europa und der Welt. Gastgeber Kamen entpuppte sich hierbei als Bindeglied: Die Gäste aus Frankreich und der Türkei vereinbarten untereinander eine enge Zusammenarbeit und luden sich gegenseitig zu Besuchen ein. Die drei Bürgermeister vereinbarten für die Zukunft darüber hinaus einen regelmäßigen Austausch auf digitalem Weg. Kein Zweifel: Es herrscht Aufbruchstimmung nach Corona. „Wir freuen uns alle sehr darauf, dass sich die Menschen aus unseren Städten bald wieder regelmäßig treffen können“, sagt Bürgermeisterin Kappen.
Das Treffen in Kamen war geprägt von einem arbeits- und abwechslungsreichen Programm. Nach der Anreise am Sonntag begrüßte Bürgermeisterin Kappen die Gäste am Montag im Rathaus und informierte sie über den Aufbau und die Arbeit der Verwaltung im föderalen Zusammenspiel von Bund, Ländern und Kommunen. Nach einem Rundgang durch das Rathaus folgte eine Stadtführung mit Gästeführer Klaus Holzer. In der Sitzung des Partnerschaftsausschusses am Montagabend stellten Tolga Tosun und Benoit Cochet die Partnerschaftsaktivitäten in ihren Städten vor. Die Stadt Kamen informierte über ihre Auszeichnung mit der Ehrenplakette des Europarates und führte den Film "Building Bridges" vor. Am Dienstag führte eine Stadtrundfahrt die Gruppe in die Ortsteile: Während in Heeren-Werve die Gästeführer Karl-Heinz Stoltefuß und Andrea Woter die Evangelische Kirche, das Schloss und das alte Dorf vorstellten, standen in Methler die Besichtigung des SportCentrums Kaiserau und der Margaretenkirche sowie ein Besuch des Kürbishofes Ligges auf dem Programm.
Bandirmas Bürgermeister war bei seinem ersten Besuch in Kamen besonders angetan von den alten Fachwerkhäusern und dem Engagement einiger Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt und die Restaurierung alter Bausubstanz. „Ich bin beeindruckt“, sagte er. Ein nächstes Treffen ist Ende Mai kommenden Jahres in Frankreich geplant.