Lesung mit Mithu Sanyal
‚Identitti‘ – Lesung mit Mithu Sanyal
Musik mit Habekost/Bischoff, Dietmar Joseph und Terz
Moderation: Antje Deistler
Sonntag, 08.05.2022 11.00 Uhr Stadthalle Kamen
Prof. Dr. Saraswati ist Professorin für Postcolonial Studies in Düsseldorf und war eben noch die Übergöttin aller Debatten über Identität – und beschrieb sich als Person of Colour.
Dann der Skandal: Saraswati ist WEISS! Schlimmer geht es nicht. Als würden Sally Rooney, Beyoncé und Frantz Fanon zusammen Sex Education gucken, beginnt damit eine Jagd nach „echter“ Zugehörigkeit. Während das Netz Saraswati hetzt und Demos ihre Entlassung fordern, stellt ihre Studentin Nivedita ihr intimste Fragen. In diesem Sinne gestaltet die Initiative Zivilcourage für Kamen die Lesung von Mithu Sanyal musikalisch durch das Gitarrenduo Habekost/Bischoff.
Mithu Sanyal schreibt mit beglückender Selbstironie und befreiendem Wissen. Den Schleudergang dieses Romans verlässt niemand, wie er*sie ihn betrat. 'Identitti' zerpflückt literarisch die Fragen rund um Identitätspolitik – und nimmt sie gleichzeitig sehr unterhaltsam auf die Schippe.
Mithu Sanyal wurde 1971 in Düsseldorf geboren und ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin. 2021 erschien bei Hanser ihr erster Roman , der auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises war und mit dem Literaturpreis Ruhr und dem Ernst-Bloch-Preis 2021 ausgezeichnet wurde.
Die Lesung wird moderiert von Antje Deistler, Die Journalistin leitet seit Juni 2018 das Literaturbüro Ruhr. Geboren im Ruhrgebiet, aufgewachsen in Ostwestfalen, lebt sie jetzt im Rheinland. Sie sitzt im Vorstand des LiteraturRat NRW und ist Sprecherin für die Sparte Literatur im Kulturrat NRW.
"Unbedingt lesen. Wirklich unbedingt lesen. Und wenn Sie das ganze Jahr gar nichts anderes lesen: Dieses Buch lesen!“ Gert Scobel, 3sat Buchzeit, 14.03.21
"Eine Mischung aus Campusroman, intellektuellem Kammerspiel, Blogosphärenplateau und Identitätspolitiksatire. Auf jeder Seite kann man mindestens dreimal laut lachen. Denn Sanyal hat ein unerhörtes Talent, sowohl die Freiheiten des auf die Spitze getriebenen Denkens als auch die Grenzen des Diskurses aufzuzeigen. ... Eines der originellsten Bücher dieses Frühjahrs." Katharina Teutsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.04.21
„Wahrscheinlicher aber ist, dass sie ihr Publikum durch eine Art Exerzitium schicken will, an dessen Ende ein neues Gefühl von Einheit und eine kathartische Erkenntnis steht: Dass der progressive Teil der Gesellschaft einfach besser zusammenhalten sollte - zum Beispiel gegen den rechten Terror in Deutschland, der ganz real Menschenleben kostet.“
Tobias Kniebe SZ
Foto von Mithu Sanyal © Guido Schiefer