„Demokratie lebt vom Mitmachen“ – Landtagspräsident diskutiert mit Schülern
01.07.2025

Kamen. Was macht ein Landtagspräsident? Wie funktioniert Politik in Düsseldorf – und was kann jede und jeder selbst für die Demokratie tun? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt eines besonderen Besuchs am Städtischen Gymnasium Kamen: André Kuper, Präsident des nordrhein-westfälischen Landtags, traf jetzt im Rahmen des Programms „Landtag macht Schule“ auf rund 100 Oberstufenschülerinnen und -schüler.
Begleitet wurde der Landtagspräsident von Bürgermeisterin Elke Kappen und der SPD-Landtagsabgeordneten Silvia Gosewinkel, die sich ebenfalls den Fragen der Jugendlichen stellten und mit ihnen über politische Teilhabe ins Gespräch kamen.
Nach einem kurzen Einführungsvideo über die Arbeit des Landtags nahm sich André Kuper viel Zeit für die Fragen der Schülerinnen und Schüler – etwa zum Thema Lehrkräftemangel, zu Gesetzgebungsverfahren oder zur Rolle der Demokratie in Krisenzeiten. Besonders aufmerksam lauschten die Jugendlichen, als Kuper auf die Frage antwortete, ob er immer schon Politiker werden wollte: „Ich wollte nie Berufspolitiker werden.“ Ein Satz, der für Schmunzeln im Publikum sorgte. Doch Kuper führte dann weiter aus, dass er in seiner Jugend bereits das Bedürfnis besaß, Dinge in seiner Heimatstadt verändern zu wollen, die ihn gestört haben. „Sich über Missstände aufregen kann jeder – etwas dagegen tun, das machen leider die Wenigsten.“
Kuper ermutigte die jungen Menschen, sich schon jetzt einzubringen – sei es bei der Feuerwehr, in Vereinen oder im Jugendrat. Bürgermeisterin Elke Kappen knüpfte daran an und verwies auf die Möglichkeit, an den öffentlichen Sitzungen des Kamener Jugendrates teilzunehmen: „Wer sich früh einbringt, kann seine Stadt aktiv mitgestalten.“
Auch kontroverse Fragen scheuten die Jugendlichen nicht. Ob man in der Politik immer der Parteilinie folgen müsse, wollte ein Schüler wissen. Sowohl Kuper (CDU) als auch Kappen (SPD) waren sich einig: Demokratie bedeute auch, innerhalb der eigenen Partei unterschiedliche Meinungen zu vertreten und sachlich zu diskutieren.