Stadt Kamen - Pressemitteilungen

Solventum: Weltkonzern verlagert Deutschlandsitz nach Kamen

10.03.2025

Kamen. Als der Weltkonzern 3M im vergangenen Jahr seine Medizinsparte unter den Namen Solventum in eine neue Gesellschaft ausgliederte, nahm man das in Kamen positiv auf: Seit geraumer Zeit ist das Werk auf die Produktion von Artikeln für diese Sparte spezialisiert. Die Anzeichen vor Ort deuten auf gesundes Wachstum hin. Spätestens, wer einmal ins Krankenhaus muss, kann davon ausgehen, mit einem Produkt aus dem Werk an der Henry-Everling-Straße oder eines anderen Solventum-Standortes in Berührung zu kommen – sei es mit Pflastern, Verbänden oder Wärmedecken. Solventum hatte jetzt Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen in das Werk eingeladen, um ihr von den neuesten Entwicklungen und den weiteren Stufen des Wachstumskurses zu berichten.

Mit der Fokussierung verspricht sich der Konzern noch mehr Durchschlagskraft auf dem Markt. Diese hat er zweifellos: Über 7.300 Patente hat sich das Unternehmen in der Vergangenheit erteilen lassen, 8,2 Milliarden Dollar betrug der Umsatz zuletzt weltweit. Die Bilanz der deutschen Tochter sieht ähnlich gut aus: Sie weist für die vier Werke in Kamen, Wuppertal, Seefeld und Bad Essen einen Umsatz von 900 Millionen Dollar aus. „Wir sind ein großer Player und ein forschungsintensives Unternehmen“, sagt Werksleiter Jörg Karthaus. Die Umstrukturierung hat auch direkte Auswirkungen auf den Standort Kamen, den er leitet. So wurde der Sitz der vier deutschen Solventum-Werke von der 3M-Zentrale in Neuss in die Sesekestadt verlegt. Dies sicherlich nicht ohne Grund: Das Werk hat in der Branche einen hervorragenden Ruf und im Unternehmen einen mindestens ebenso guten Stand – bezogen auf die Mitarbeiterzahl erwirtschaften die 510 Beschäftigten in Kamen deutschlandweit den höchsten Umsatz. „Wir sind ein global wichtiges Werk und werden auch in Zukunft weiterhin wachsen“, schildert Karthaus. Die Verlagerung des Hauptstandortes nach Kamen bedeutet auch für den 55-Jährigen eine Neuerung: Der Kamener Werksleiter ist nun auch gleichzeitig Geschäftsführer der drei übrigen Solventum-Standorte in Deutschland.

Für Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen war die Einladung von Solventum ein erfreulicher, und auch nicht ganz ungewohnter Termin: Erst im vergangenen Jahr wohnte sie der Eröffnung einer neuen Produktionsanlage bei. Ihre Gastgeber präsentierten ihr nun die Pläne für ein zentrales Labor, das zusammen mit dem Hauptsitz von Neuss nach Kamen verlegt werden soll. In diesem Labor sollen Solventum-Ingenieure auf einer Fläche von fast 1.000 Quadratmetern innovative und bewährte Produkte weiterentwickeln. 6,5 Millionen Euro will sich das Unternehmen diese Investition kosten lassen, im März kommenden Jahres soll die Arbeit in dem Neubau aufgenommen werden. Sechs Produktentwickler wechseln hierzu von Neuss nach Kamen, bis zu 25 Mitarbeiter sollen in dem Gebäude tätig sein.

Schon in den vergangenen Monaten hat das Unternehmen weitere Schritte eingeleitet, um sich sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch nachhaltig für die Zukunft aufzustellen: An eine Klebstoffbeschichtungsanlage für medizinische Tapes (Pflaster) wurde eine energieeffiziente Anlage zur Nachbehandlung der Abluft angebunden, die jetzt zum Betrieb der Trocknungsanlagen und zur Beheizung der Gebäude genutzt wird. Hierdurch spart das Unternehmen Erdgas ein – und zwar in einer Größenordnung, wie sie dem Verbrauch von circa 500 Einfamilienhäusern entspricht, wie der technische Leiter Jörn Stute schilderte. Die Investitionskosten von 4,5 Millionen Euro seien gut angelegtes Geld – und die Installation innerhalb von nur zwei Wochen logistisch überaus bemerkenswert. Sowohl Stute als auch Karthaus lobten die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt Kamen. Diese mache es dem Unternehmen leicht, flexibel und in sehr kurzer Zeit auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren.

Bürgermeisterin Elke Kappen freute sich sehr über das Lob und die positiven Nachrichten, die den Wirtschaftsstandort Kamen zweifellos stärken. „Wir unterstützen sie mit unseren Mitteln vor Ort gern dabei, dass sie ihre Ziele umsetzen können“, sicherte sie ihren Gastgebern zu. Denn auch die Stadt Kamen profitiert auf vielen Ebenen von der Entwicklung – nicht zuletzt dadurch, dass alle Solventum-Produkte, die in Deutschland produziert werden, künftig weltweit die Stadt Kamen als Herkunftsstandort im Etikett tragen werden.