Wanderausstellung im Kamener Haus der Stadtgeschichte – Frauenleben im Mittelalter
30.07.2024 - aktualisiert am 30.07.2024 - 07:58
Kamen. In einer spannenden Wanderausstellung zeigt das Kamener Haus der Stadtgeschichte ab dem 19. September das Leben der Frauen im Mittelalter. Die Ausstellungskuratorin, Frau Dr. Alice Selinger; wird im Rahmen der Eröffnungsfeier abends ab 19.30 Uhr vor Ort sein und zum Thema der Ausstellung referieren. Weitere Informationen zu Kuratorin findet man auf ihrer Homepage.
Das Team des Hauses der Stadtgeschichte, unter der Leitung von Robert Badermann, freut sich auf diese spannende Ausstellung und lädt schon jetzt alle interessierten Kamenerinnen und Kamener sowohl zu einem Besuch der Eröffnung als auch zum anschließenden Ausstellungsbesuch in ihr Haus ein. Die Ausstellung ist bis zum 20. Oktober während der normalen Öffnungszeiten zu besichtigen.
Die meisten Frauen lebten im Mittelalter auf dem Land und arbeiteten unvorstellbar hart. Neben der anstregenden Feldarbeit erledigten sie vielfältige Aufgaben: sie bereiteten die täglichen Mahlzeiten zu, wuschen Wäsche, schleppten Wasser, stellten die Kleidung für ihre Familien her, produzierten Körbe und Matten, Gürtel und Taschen.
Die einzige Möglichkeit, dem zermürbenden Kreislauf der Geburten und der schweren Landarbeit zu entgehen, war der Gang ins Kloster – doch dieser stand nur den Frauen der oberen Schichten offen. Nonnen waren die einzigen Frauen, die im Mittelalter lesen und schreiben konnten.
Erst in den aufblühenden Städten des späten Mittelalters boten sich für Frauen neue Möglichkeiten. Frauen waren im Handel erfolgreich, sie arbeiteten in vielen Handwerken, betrieben Krämerläden oder verkauften als Hökerinnen ihre Produkte. Die Stellung der Frau veränderte sich durch die wirtschaftliche Entwicklung der Städte nachhaltig.
In der Ausstellung werden die unterschiedlichen Rollen der Frauen im Mittelalter betrachtet: als Nonnen oder Mystikerinnen, als Prostituierte oder Heilerinnen, als Bäuerinnen, Handwerkerinnen und Händlerinnen. Die vielen häuslichen Aufgaben, die Frauen bewältigen mussten, werden in Vitrinen anschaulich dargestellt, vom Korbflechten bis zum Federnschleißen, vom Kräutersammeln bis zum Bierbrauen.