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Neue Integrationsbeauftragte: Menschen helfen, in Kamen anzukommen

02.08.2023 - aktualisiert am 02.08.2023 - 11:13

Neue Integrationsbeauftragte: Menschen helfen, in Kamen anzukommen

Kamen. „Unser Ziel ist es, dass alle Bürgerinnen und Bürger sich unserer Stadt zugehörig fühlen können – egal, ob zugezogen oder hineingeboren.“ Kamens neue Integrationsbeauftragte Ines Rieger sieht ihre Aufgabe breit gefächert – und eben nicht nur begrenzt auf den Bereich der Herkunft. Wie sie diese Aufgabe angehen will, schilderte sie jetzt bei ihrer Vorstellung im Rathaus.

Der Rat der Stadt Kamen hatte die Einrichtung der Stelle in seiner Sitzung im April beschlossen. Die Stelle soll den kompletten Aufgabenbereich für alle wesentlichen Problem- und Lebensbereiche von Migrantinnen und Migranten umfassen. Die 58-jährige Sozialarbeiterin kann hierbei auf vielfältige Aufgaben zurückblicken: So ist es zuletzt im Kommunalen Integrationsmanagement (KIM) seit einem Jahr ihre Aufgabe, Menschen mit Zuwanderungs- oder Fluchtgeschichte dabei zu begleiten, in Kamen anzukommen und Fuß zu fassen. Ganz konkret deutlich wurde dies bei der Unterstützung von Menschen, die aufgrund des Krieges aus der Ukraine nach Kamen geflohen sind. Hier haben die Ines Rieger und ihr Kollege Harun Cakar beispielsweise dabei geholfen, nach dem Aufenthalt in den Notunterkünften eine feste Bleibe in einer eigenen Wohnung zu finden. Das Angebot hat sich herumgesprochen: Viele Geflüchtete fanden den Weg ins Rathaus und suchten den Rat der KIM-Mitarbeiter. „Hier bauten sich schnell Vertrauen und Kontakte auf“, schildert die Beigeordnete Hanna Schulze. Die Wege waren kurz.

Der neue Auftrag als Integrationsbeauftragte ist weitgehender – hier geht es nicht nur darum, an der Lösung von individuellen Problemen mitzuwirken, sondern auch Potenziale auszuloten, die das Miteinander der Menschen in Kamen fördern. „Als Integrationsbeauftragte ist es mein Auftrag, koordinierend tätig und ein Sprachrohr zwischen Bürgern und Verwaltung zu sein sowie als Fürsprecherin und Vermittlerin aufzutreten“, beschreibt sie ihre Aufgabe. „Wir arbeiten daran, dass alle Menschen in Kamen die gleiche Chance bekommen, etwas aus ihrem Leben zu machen.“ Als roter Faden wird ihr hierbei das Integrationskonzept dienen können, dessen gedruckte Fassung Rieger jetzt gemeinsam mit Hanna Schulze und Bürgermeisterin Elke Kappen der Öffentlichkeit präsentierte.

Die Voraussetzungen für ihre künftige Tätigkeit betrachtet Rieger übrigens als gut: Kamen sei überall und zu jeder Zeit von den Erfahrungen des Kommens, Gehens und Bleibens unterschiedlicher Menschen geprägt – zuerst durch den Bergbau Ende des 19. Jahrhunderts, später durch die Anwerbung von Arbeitskräften in den 1960er Jahren. „Wir haben daher viel Erfahrung damit, neue Entwicklungen und neue Menschen zu begrüßen und die Veränderungen für unsere Stadt positiv zu nutzen“, berichtet sie. Ganz konkret freut sie sich darauf, die Interkulturelle Woche aktiv zu unterstützen – „schließlich sind Begegnung und Dialog das Kernstück jeder Integrationsarbeit“.

Neue Integrationssprechstunde
Eine Integrationssprechstunde findet nach den Ferien jeweils mittwochs von 12 bis 15 Uhr im Freizeitzentrum auf der Lüner Höhe statt. Menschen mit einer Zuwanderungs- oder Fluchtgeschichte erhalten hier Hilfe bei der Lösung von Problemen oder Klärung von offenen Fragen.