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„Indienststellung“ des gemeinsamen PSU-Teams der Feuerwehren Bergkamen und Kamen

19.04.2023 - aktualisiert am 19.04.2023 - 07:55

„Indienststellung“ des gemeinsamen PSU-Teams der Feuerwehren Bergkamen und Kamen

Kamen. Mit der offiziellen „Indienststellung“ des PSU-Teams Bergkamen/Kamen (PSU steht für Psychosoziale Unterstützung) geht eine mehr als zweijährige Vorbereitungs- und Planungsphase zu Ende.

In Anwesenheit der beiden BürgermeisterInnen Bernd Schäfer (Bergkamen) und Elke Kappen (Kamen) sowie der verantwortlichen Dezernentinnen Christine Busch (Bergkamen) und Hanna Schulze (Kamen) wurde die Indienststellung der neuen, die Stadtgrenzen übergreifenden, Einheit vorgenommen.

Die neue Einheit der „Psychosoziale Unterstützung“ (PSU) soll den Einsatzkräften nun dabei helfen, belastende Eindrücke aus den erlebten Einsätzen zu verarbeiten. PSU heißt aber auch, dass schon während eines Einsatzes psychologische Unterstützung entsprechend der jeweiligen Lage vor Ort zur Verfügung steht und den Feuerwehrangehörigen hilft, das Erlebte zu verarbeiten.

„Wir sind froh, dass wir zukünftig mit dem PSU-Team Bergkamen/Kamen den Einsatzkräften eine noch bessere und umfangreichere Unterstützung anbieten können. Denn mit den seelischen Folgen ihrer Einsätze können und wollen wir Sie nicht alleine lassen!“, so Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen bei der Veranstaltung zur Vorstellung des neuen Krisen-Interventionsteams.

Die Angehörigen der Feuerwehren und anderen Nothilfsorganisationen setzen sich bei ihren Einsätzen oft den unterschiedlichsten Gefahren aus, um Menschen in Not zu helfen. In Extremfällen retten sie Schwerverletzte aus Trümmern, bringen unter Zeitdruck Opfer in Sicherheit oder bergen Tote. Im Einsatz sehen sie unter Umständen mit an, wie Kameradinnen und Kameraden, Verwandte oder Freundinnen und Freunde zu Schaden kommen. Dies gilt nicht nur für Katastropheneinsätze – jeder Einsatz birgt dieses Risiko. Manchmal sind es auch die Erlebnisse mehrerer Einsätze, die die Seele verletzen.

„Den Bürgermeisterinnen oder Bürgermeistern obliegt eine personelle Fürsorgepflicht gegenüber ihren Feuerwehreinsatzkräften. Sie sind somit auch für den Erhalt der psychischen Gesundheit ihrer Einsatzkräfte mit verantwortlich. Dieser besonderen Herausforderung und Verpflichtung wollen wir uns in Kamen und Bergkamen mit der neuen PSU-Einheit stellen und die Aktiven bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit wirkungsvoll unterstützen“, führt Bergkamens Bürgermeister Bernd Schäfer in seiner Begrüßung aus.

Das PSU-Team steht den Einsatzkräften selbstverständlich auch nach den Einsätzen zur Verfügung. In vielen Fällen helfen intensive Einzel- oder Gruppengespräche, die Erlebnisse psychisch zu verarbeiten. Die geschulten Kräfte erkennen aber auch, wann ihre eigene Hilfe nicht mehr ausreicht und professionelle psychotherapeutische Unterstützung notwendig ist. Hier werden dann rasch örtliche Psychologen und Therapeuten mit ins Boot genommen, die dann die weitere professionelle Unterstützung übernehmen.

Ein besonderes Gedenken galt an diesem Tag dabei dem Kameraden Willi Wohlfeil, der bei den Arbeiten zur Implementierung ein wichtiges Teammitglied war und im März unerwartet und völlig überraschend verstorben ist.