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Stadt heißt Assistenzhunde willkommen

21.10.2022 - aktualisiert am 21.10.2022 - 12:01

Stadt heißt Assistenzhunde willkommen

Kamen. Für Menschen mit Sinnesbehinderungen, körperlichen Einschränkungen oder sonstigen Beeinträchtigungen sind Assistenzhunde wichtige Begleiter. Die Hunde gelten als Hilfsmittel, doch haben oft keinen Zutritt zu öffentlichen Gebäuden. Die Stadt öffnet ihnen jetzt die Türen – und zwar im Rahmen der Kampagne „Assistenzhund willkommen“, der sich die Stadtverwaltung angeschlossen hat, um einen weiteren Schritt in Richtung Integration und Barrierefreiheit zu gehen.

In Zusammenarbeit mit dem Verein „Pfotenpiloten e.V.“ hat sich bereits der Kreis Unna zur „assistenzhundfreundlichen Verwaltung“ im Sinne der Kampagne erklärt. Die Stadt Kamen geht nun ebenfalls diesen Schritt. Bei der Aktion geht es darum, den Zutritt von anerkannten Assistenzhunden zu allen öffentlichen Räumen zu gewährleisten. Der Zutritt für Assistenzhunde ist gesetzlich festgelegt, trotzdem wird der Zugang wegen Unklarheit häufig verwehrt.

Bürgermeisterin Elke Kappen, selber Hundehalterin und –freundin, betont, dass die Stadt Kamen diesem Problem nun entgegenwirken wolle. Assistenzhunde werden künftig – auch bei einem generellen Hundeverbot – überall dort eingelassen, wo Menschen in Straßenkleidung Zutritt erhalten. „Alle städtischen Einrichtungen werden in Kürze mit entsprechenden Hinweisschildern und Aufklebern gekennzeichnet, um in der Öffentlichkeit ein sichtbares Zeichen zu setzen und Hilfe anzubieten“, so die Bürgermeisterin. Gemeinsam mit der Beigeordneten Hanna Schulze hat sie jetzt das Projekt in der Stadtverwaltung auf den Weg gebracht.

Assistenzhunde ermöglichen Menschen mit psychischen Krankheiten oder geistigen und körperlichen Einschränkungen eine bessere Teilhabe am öffentlichen Leben. Die Tiere sind für ihre Rolle speziell ausgebildet und passen sich den Bedürfnissen und Lebensumständen ihres Besitzers an. Die vierbeinigen Helfer sind dabei genauso einzigartig wie die Bedürfnisse ihrer Halter selber. Neben den in der Öffentlichkeit weithin bekannten Blindenführhunden gibt es viele weitere Bereiche, in denen Hunde als Helfer im Alltag eingesetzt werden. So sind Assistenzhunde beispielsweise bei Menschen mit Mobilitäts-Einschränkungen (Rollstuhl, eingeschränkte Funktion der Arme und Beine) unterstützend tätig oder als Medizinischer Warnhund bei Epilepsie, Narkolepsie, Diabetes, Allergien sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Einsatz. Sie erkennen dabei frühzeitig lebensbedrohliche Zustände. Auch Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) können von einem Begleithund profitieren und so einfacher am Leben teilhaben.

Auf seiner Homepage gibt der Verein „Pfotenpiloten e.V.“ viele weitere Informationen rund um das Thema Assistenzhunde und ruft zur Unterstützung dieser wichtigen Fragestellung auf.

https://www.pfotenpiloten.org/