Leben und mehr

Zentrale Veranstaltung zum Tag der Kinderhospizarbeit in der Stadthalle Kamen

In der Stadthalle Kamen fand die zentrale Veranstaltung des DKHV e.V. unter dem Motto „20 Jahre ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit im Deutschen Kinderhospizverein e.V.“ statt. 330 Gäste, darunter viele betroffene Familien, haupt- und ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendhospizarbeit Tätige, Unterstützer, Wegbegleiter sowie Vertreter aus Politik, kamen zusammen. Elke Kappen, Bürgermeisterin der Stadt Kamen, hob ihre sehr persönliche Verbundenheit mit der Kinder- und Jugendhospizarbeit hervor: „Sie schaffen es dank des großen ehrenamtlichen Engagements und den hauptamtlichen Mitarbeitenden Menschen zu verbinden, die sich sonst unglaublich allein fühlen: Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind.“, betonte sie in ihrer Rede. Auch Hendrik Wüst, Schirmherr der Veranstaltung, schicke einen digitalen Gruß: „Es bewegt mich sehr zu sehen, wie stark die Kinder sind und, dass es viele Momente voll Glück und Freude gibt“, so Wüst. „Sie ermöglichen den Familien und Kindern Normalität, davor habe ich allergrößten Respekt.“

„Es ist so wunderbar zu sehen, wie viele Menschen hier zusammengekommen sind und so ihre Solidarität mit der Kinder- und Jugendhospizarbeit zeigen“, freute sich Petra Kiwitt, Vorstand des Deutschen Kinderhospizverein (DKHV e.V.). Auf die Gäste wartete ein abwechslungsreiches Programm rund um die damaligen und aktuellen Themen der Kinder- und Jugendhospizarbeit. So blickte Margret Hartkopf, ehemaliges ehrenamtliches Vorstandsmitglied, auf die Anfangszeiten des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes (AKHD) in Unna, dem ersten AKHD des Vereins, zurück: „Was braucht es, um die Familien bestmöglich zu begleiten?“ sei dabei immer die zentrale Frage gewesen. Aber auch die Themen „Wie bereitet man Menschen auf dieses Ehrenamt bestmöglich vor?“ oder „Welche Netzwerke müssen aufgebaut werden?“ wurden beleuchtet. Gregor Schmidt, Leiter der ambulanten Kinder- und Jugendhospizarbeit im DKHV gab einen Einblick in aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen. So bedarf es einer höheren Diversität im Ehrenamt durch die stetig wachsende Diversität der Familien, einer Sicherung der Finanzierung der Arbeit und ein gemeinsames Verständnis der Bedürfnisse und Bedarfe in der jetzigen Zeit. Auf die Frage von Moderator Uwe Schulz, Schirmherr des AKHD Unna, der gemeinsam mit Nicole Staudinger, Botschafterin des DKHV e.V., durch das Programm führte: „Was ist es, was die Kinder- und Jugendhospizarbeit ausmacht?“ gab es für Familien und Ehrenamtliche nur eine Antwort: „Viel Liebe“. Eine Mutter unterstrich: „Wir fühlen uns einfach gut aufgehoben, es sind die kleinen Dinge. Zu wissen: Da ist jemand da, der deine Familie annimmt und unterstützt, wie sie ist. Ohne uns zu bevormunden“. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung zum Tag der Kinderhospizarbeit vom Kinderchor der evangelischen Kirchengemeinde Kamen unter der Leitung von Raphael Arnault, der Trommelgruppe „Salibonani“ und Singer Songwriterin Jördis Tielsch, Botschafterin der Deutschen KinderhospizSTIFTUNG. Anschließend gab es bei einem kleinen „Get together“ die Möglichkeit zum Austausch sowie diverse Ausstellungen zum Besichtigen.

Die Inhalte der Kinder- und Jugendhospizarbeit und ihre Angebote stärker in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu verankern, Menschen von der Sinnhaftigkeit ehrenamtlichen Engagements zu überzeugen, finanzielle Unterstützer*innen zu gewinnen, das Thema „Tod und Sterben von jungen Menschen“ zu enttabuisieren – dies sind die Ziele des durch den Deutschen Kinderhospizverein (DKHV e.V.) 2006 ins Leben gerufenen 1o.o2 Tag der Kinderhospizarbeit. So war Deutschland vielerorts am vergangenen Samstag in grünes Licht getaucht und grüne Bänder flatterten im Wind.

Über den Tag der Kinderhospizarbeit:
Der bundesweite „Tag der Kinderhospizarbeit“ macht jeweils am 10. Februar (erstmalig im Jahre 2006) auf die Situation von Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzender Erkrankung und deren Familien aufmerksam. Als Zeichen der Verbundenheit sind alle Menschen aufgerufen, die grünen Bänder der Solidarität z. B. an Fenstern, Autoantennen oder Bäumen zu befestigen. Das gemeinsame Band soll die betroffenen Familien mit Freunden und Unterstützern symbolisch verbinden. Betroffene Familien, Initiativen, ambulante und stationäre Kinderhospize machen die Bevölkerung durch Aktionen auf den „Tag der Kinderhospizarbeit“ und die Kinderhospizarbeit in Deutschland aufmerksam.