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Das Writers-in-Exile-Programm des PEN Deutschland auf Erfolgskurs – Stadt Kamen nimmt seit 2020 aktiv teil

24.07.2023 - aktualisiert am 24.07.2023 - 13:29

Das Writers-in-Exile-Programm des PEN Deutschland auf Erfolgskurs – Stadt Kamen nimmt seit 2020 aktiv teil

Kamen. Das Writers-in-Exile-Programm ist ein Stipendienprogramm für verfolgte Autorinnen und Autoren, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert wird. Mehr als sechzig Literatinnen und Literaten sind seit dem Start im Jahr 1999 Teil dieses Exil-Programmes gewesen. Seit dem Jahr 2020 ist auch Kamen Bestandteil dieser Erfolgsgeschichte. Auf Initiative und Betreiben von Heinrich Peuckmann, im März 2023 verstorbener ehemaliger Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland und Kamener Autor, wurde 2020 mit Kholoud Charaf dann die erste Stipendiatin nach Kamen geholt.

Mittlerweile hat sich diese Serie unter anderem mit Stella Gaitano und Mubeen Kishany erfolgreich fortgesetzt. Neben den großen Zentren wie Berlin, Hamburg, Magdeburg, Leipzig, Gotha, Düsseldorf, Frankfurt, Bonn sowie in München ist Kamen aus dem Reigen der Kulturstädte mit Exil-Literaten damit nun nicht mehr wegzudenken.

Im WDR wurde daher mit einer Reportage dieser erfolgreichen Arbeit Respekt und Anerkennung gegeben, als Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen und die Kulturdezernentin Ingelore Peppmeier die aktuellen Stipendiaten im Rathaus empfingen.

Mubeen Kishany hat im Jahr 2021 für seinen ersten Gedichtband „Aus der Hand des Trost’s“ im Irak den renommierten Al-Rafidain-Preis bekommen. Bis zu seiner Vertreibung arbeitete er politisch sozialkritische Videoformat wie der auch bei uns bekannten Al-Basheer-Show, einer für das freie Wort ausgezeicheneten Satire-Show auf „Deutsche Welle Arabica“.

Mit Stella Gaitano ist ein international beachtetes Mitglied des PEN aus dem Südsudan nach Kamen gekommen. Ihr Buch „Eddo’s Souls“ war das erste südsudanesische literarische Werk, das einen Literaturpreis erhielt. Mit der New York Times, Nanipal BC Arabic und Al Jazeera ist die Liste Ihrer Veröffentlichungsorte eindrucksvoll und beachtlich.

Am vergangenen Donnerstag besuchte mit Najem Wali ein Präsidiumsmitglied des PEN Deutschland und Verantwortlicher für das Projekt „writers in prison“ erstmals die Stadt Kamen.

Vor dem Hintergrund der der deutschen Geschichte zollt Bürgermeisterin Kappen den Literaten Respekt und Anerkennung. „Wir wissen genau, wie wichtig die Freiheit des Denkens und der Literatur ist und wie schnell totalitäre Regime Gegner mundtot machen wollen. Vielfalt und internationale Einflüsse haben unsere Kultur und Gesellschaft in Deutschland immer nach vorne gebracht und so begrüßen wir es, uns als mittelständische Stadt bei den Möglichkeiten zur Unterstützung Verfolgter einbringen zu können“ so Kappen.

Aber auch die lokale Kunst- und Kulturszene werde durch die Literaten befruchtet findet die Dezernentin Peppmeier, „Nicht nur das wir als Stadt die Künstler bei der Unterbringung und durch Sprachkurse unterstützen, es ist auch ein echter Schub in die lokale Szene der Unterstützer gekommen. Lesungen und die aktive Teilnahme an Kamener Veranstaltungen durch die Stipendiaten stellen eine echte Bereicherung für uns dar“.

Nach der dritten Auflage von „Lesen unterm Schirm“ am 09.07. im Rahmen von „SUMMERlife“ – ist bereits das nächste literarische Event in Vorbereitung. Vom 20.09. bis zum 28.09. wird im Verlauf der Interkulturellen Woche im Haus der Bildung der VHS die fotografische Wanderausstellung des PEN „weil ich beschlossen habe, mich nie bezwingen zu lassen“ gezeigt. Eine Lesung mit Stella Gaitano und Mubeen Kishani 28.09. beendet die Ausstellung bevor sie am nächsten Tag in Kamen-Mitte in einem leerstehenden Ladenlokal am „Tag des Flüchtlings“ begleitet durch Najem Wali präsentiert wird.